Kunsterziehung

Das Fach Kunst:

 

"Wenn Bilder bilden..."

 

Bilder werden geschaffen von Künstlern und von Kindern. Da vertieft Ottfried in der 5. Klasse in drei Stunden pro Woche seine eigenen Fertigkeiten im Umgang mit verschiedenen Materialien und Techniken. Mal lässt er Farbe fließen, mal druckt er sie, mal lässt er eine rollende Murmel Farbspuren malen. Da schneidet und klebt er, bis der Stern filigran als Dekoration am Schulfenster hängt. Dann baut er die Welt der Höhlenbewohner mit Steinen und anderen Materialien in einen Schuhkarton und beschäftigt sich mit afrikanischen Kultobjekten. Nachdem er eine Geheimschrift im Team entwickelt hat, lernt er Hieroglyphen lesen und erfindet ein Piktogramm für Verhaltensregeln im Schulhaus. Mit vollem Körpereinsatz darf er dann seine Ausdrucksmöglichkeiten in Spielformen wie dem Rollen- oder Puppenspiel erproben.

 

In der 6. Jahrgangsstufe hat Mathilde nur zwei Stunden pro Woche, um sich mit Malerei, Zeichnung und plastischen Formen zu beschäftigen. Abenteuer aus fremden Welten, die ägyptische Hochkultur, aber auch die Architektur der griechischen und römischen Antike sind Themen, die bilden und Bilder entstehen lassen.

 

Leider nur noch eine Stunde pro Woche darf Elvira nun in der 7. Jahrgangsstufe ausgewählte Kunst betrachten und selbst erschaffen. Sie lernt viel über Farben und deren Wirkungen sowie über Kontraste und wundert sich nicht mehr über knallbunte Werke von Expressionisten. Ohne Probleme kann Elvira jetzt romanische und gotische Bauwerke unterscheiden sowie selbst einen Comic erfinden.

 

Gertrud in der 8. Jahrgangsstufe kann durch Kniffe und Tricks eine fast perfekte Zeichnung ihrer eigenen Hand mit Bleistift produzieren. Auch ist sie durch die kritische Auseinandersetzung mit Werbung nicht so leicht zu manipulieren und kann sogar eine Antiwerbung gestalten. Zudem kennt sie sich im Barock aus und lernt modernste Plastiken kennen.

 

Mit zunehmendem Alter ist Egon reifer ... d. h., er kann sich mit Kunstwerken des 19. und 20. Jahrhunderts auseinandersetzen, ohne gleich zu sagen: „Das kann ich auch.“ Klar kann er das. Und dabei stellt er fest, dass es gar nicht so einfach ist, abstrakt zu malen wie ein Kandinsky oder ein Picasso.

 

Im Laufe ihrer künstlerischen Karriere haben Ottfried, Mathilde, Elvira, Gertrud und Egon hoffentlich ein Mal bei der großflächigen Wandgestaltung zum jährlichen Faschingsball geholfen oder die Turnhalle zur Weihnachtsfeier gestaltet. Hoffentlich hingen viele Kunstwerke von Ottfried, Mathilde, Elvira, Gertrud und Egon im Schulgebäude. Wahrscheinlich haben sie beim Kunstwettbewerb gewonnen, im DEZ oder im Ministerium in München oder anderswo ausgestellt. In der Regel haben Ottfried, Elvira und Co. eine Kunstausstellung in Amberg, Regensburg oder München besucht, und natürlich, so hoffen alle Kunsterzieher, auch für die Zukunft ein großes Interesse für die Welt der Kunst entwickelt.

 

(Patricia Gläser)